Resumen:
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Es wird ein Brief vom 1. Oktober 1929 erstmals veröffentlicht, in dem Freud einen Aufsatz von Harald Schultz-Hencke über Fragen der analytischen Technik, den dieser eigens für ihn verfasst hatte, kommentiert. Die sieben Punkte aus diesem Aufsatz, die Freud erwähnt, finden sich auch in einem wenig späteren Vortrag Schultz-Henckes über den »Heilungsfaktor in der Psycho-Analyse«. Zentral ist darin die Erläuterung der Techniken der »Aufklärung« und »Verführung«. Ferner werden zwei Entwürfe von Antwortbriefen abgedruckt, in denen Schultz-Hencke seine Unterscheidung von genetischen und rezenten Deutungen mit ihrem jeweils unterschiedlichen Einfluss auf das Bewusstwerden verdrängter Kindheitserinnerungen und zuvor gehemmter
Impulse erläutert. Mit seinen Überlegungen versucht er, bisher in der Theorie der Technik nicht genügend beschriebene Prozesse, die in der Praxis der Analytiker ständig verwendet werden, systematisch zu beschreiben und konzeptuell in die Theorie einzufügen, womit er bei Freud wenig Gehör fand. Schultz-Hencke wirft in seinem Brief auch die Frage auf, ob er sich noch »als Analytiker betrachten« solle. Diese Frage wird in ihr zeitliches Umfeld, die Ereignisse in der DPG, die im Entzug der Lehrbefugnis am BPI für Schultz-Hencke im Frühjahr 1929 kulminierten, eingeordnet. Freuds Antwort auf die Frage ist, bezogen auf die Gegenwart, eine bejahende, mit Blick auf die weitere Entwicklung Schultz-Henckes eine zweifelnde.
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